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Brustmuskulatur

Muskelregionen

Welche Brustmuskeln gibt es?

Brustmuskulatur: Brustmuskeln des Menschen

Aufteilung der Brustmuskulatur

Die Brustmuskeln gehören zur Schultergürtel-Muskulatur und bestehen hauptsächlich aus 2 Einheiten: Der gut sichtbare große Brustmuskel und der darunter liegende kleine. Der Rabenarmmuskel und der selten vorhandene Brustbeinmuskel gehören ebenfalls in diese Gruppe.

Weiterhin sind die Zwischenrippenmuskeln (eigentlich Brustkorbmuskeln) zu erwähnen, die eine wichtige Bedeutung als Atemhilfsmuskeln haben.

1, M. pectoralis major – großer Brustmuskel

Der große Brustmuskel lässt sich folgendermaßen unterteilen:

  • 1a, Pars clavicularis (Schlüsselbein-Anteil)
  • 1b, Pars sternocostalis (Brustbein-Rippen-Bereich)
  • 1c, Pars abdominalis (Bauchbereich)
  • Funktion: Der große Brustmuskel führt den Arm effektiv zur Mitte (Liegestütze mit breitem Stand der Hände) besonders in angehobener Stellung (Adduktion bes. in Elevationsstellung); Einwärtsdrehung; die Pars clavicularis hilft beim Armheben nach vorn, zieht den Rumpf bei fixiertem Arm an den Arm (Klimmzüge)
  • Ursprung: Schlüsselbein (dem Brustbein zugewandte Hälfte); 2.-7. Rippenknorpel; vorderes Blatt der Rectusscheide des geraden Bauchmuskels (äußere Hülle des geraden Bauchmuskels)
  • Ansatz: Crista tuberculi majoris humeri (großer Oberarmhöcker)
  • Innervation: Nn. pectorales mediales und laterales
Bei der Brustvergrößerung wird das Brustimplantat insbesondere bei sehr schlanken Frauen unter den Brustmuskel gelegt, um das Implantat besser kaschieren zu können und ein natürlicheres Aussehen zu erreichen.
Auch wird der große Brustmuskel für sog. Lappenplastiken verwendet, um z.B. Defekte im Bereich des Brustbeines zu verschließen. Solche Defekte (Sternumdefekt) können u.a. Folge von Wundheilungsstörungen nach Herzoperationen sein.

Brustmuskeln - Brustmuskel-Anatomie

2, M. pectoralis minor – kleiner Brustmuskel

Der kleine Brustmuskel liegt unter dem großen Brustmuskel und ist deutlich schmächtiger.

  • Funktion: Senkt und kippt das Schulterblatt nach vorn; kann als Atemhilfsmuskel wirken, indem er bei festgestelltem Arm die Rippen anhebt
  • Ursprung: 3.-5. Rippe
  • Ansatz: Processus coracoideus (Rabenschnabelfortsatz)
  • Innervation: Nn. pectorales mediales und laterales

3, M. sternalis – Brustbeinmuskel

Der Brustbeinmuskel ist variabel angelegt und nur bei etwa 5 % der Europäer vorhanden. Er ist ein Rudiment (Überbleibsel älterer Evolutionsstufen) und wie das Platysma ein Hautmuskel.

  • Ursprung und Ansatz: keine!; verläuft längs des Randes des Brustbeines
  • Funktion: keine
  • Innervation: Nn. pectorales und oder intercostales

4, M. coracobrachialis – Rabenarmmuskel

  • Funktion: Vorwärtsführen des Armes (Anteversion)
  • Ursprung: Rabenschnabelfortsatz (Processus coracoideus)
  • Ansatz: vordere Fläche des Oberarmknochens (Facies anterior medialis)
  • Innervation: N. musculocutaneus

Literatur

  • Atlas der Anatomie des Menschen – Sobotta – Urban und Fischer – 2 Bände – München, Jena 2000
  • Operationsatlas Handchirurgie – Pechlaner – Thieme – Stuttgart 1998
  • Anatomie des Menschen – Lehrbuch und Atlas – Rauber / Kopsch – Thieme – 4 Bände – 1987
  • Anatomy of the Human Body – Henry Gray – Lea & Febiger